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Chinesischer Chawan: Tenmoku-, Seji-Seladon- und Sometsuke-Teeschalen – Geschichte und Bedeutung

Chinesische Chawan (Karamono)

Die ersten in Japan weit verbreiteten Teeschalen stammen aus China und wurden zusammen mit dem Tee und der damit verbundenen Kultur im späten 12. bis frühen 13. Jahrhundert nach Japan eingeführt. Diese importierten chinesischen Teegeschirre, bekannt als Karamono (唐物 – Tang/chinesische Gegenstände), wurden von der japanischen Oberschicht hoch geschätzt. Diese Bewunderung veranlasste japanische Kunsthandwerker dazu, Nachahmungen dieser chinesischen Stile herzustellen, die manchmal auch als Karamono bezeichnet werden, wobei ihre stilistische Inspiration und nicht ihr Ursprungsort hervorgehoben werden.

Tenmoku - Die Legende

Tenmoku Chawan sind unter den verschiedenen Karamono die angesehensten und formellsten Teeschalen. Trotz ihres japanischen Namens stammen diese Schalen ursprünglich aus Jianyang in der Song-Dynastie (960–1279) in China. Japanische Mönche, die die buddhistischen Tempel auf dem Berg Tian Mu (天目山, „Tian Mu Shan“ auf Chinesisch) besuchten, stießen auf diese charakteristischen Teeschalen, die von chinesischen Mönchen verwendet wurden. Sie brachten einige davon nach Japan zurück und nannten sie Tenmoku nach dem Berg, auf dem sie sie entdeckten. Im modernen Japanisch wird der Begriff Tenmoku ausgesprochen, was zum Synonym für diese ikonischen Teeschalen geworden ist.

Die originalen Tenmoku Chawan haben eine einheitliche Form und Größe und sind normalerweise etwa 12 cm im Durchmesser und 7 cm hoch. Ihr Design zeichnet sich durch eine tiefe, konische Form mit einer Rille um den Rand und einem kleinen, raffinierten Fuß aus.

Tenmoku Chawan sind für ihre auffälligen Metallglasuren bekannt, die in drei Haupttypen eingeteilt werden:

  • Nogime (禾目 – Hasenfell): Die häufigste Art mit blauen oder rostroten Streifen.
  • Yuteki (油滴 – Ölfleck): Gekennzeichnet durch kleine, glitzernde Punkte auf dunklem Hintergrund.
  • Yōhen (曜変 – glitzernde Veränderung): Zeigt große, silberne Flecken, umgeben von Schillern.

Interessanterweise kann sich der Begriff „Tenmoku“ nicht nur auf die Originalschalen und ihre Nachbildungen beziehen, sondern auch auf die Form der Schalen oder ihre verschiedenen komplizierten Glasuren.

Eines der berühmtesten erhaltenen Beispiele ist das Inaba Tenmoku (稲葉天目), eines der drei Yōhen Tenmoku (曜変天目), die in Japan als Nationalschätze gelten. Bis vor kurzem war es eine Herausforderung, die exquisiten Yōhen-Glasureffekte zu reproduzieren. Ein weiteres berühmtes Beispiel ist das Fujita Tenmoku (藤田天目), das mit großer Ehrfurcht aufbewahrt wurde.

Zu den modernen Interpretationen des Tenmoku zählen Werke wie die von Tanaka Kōsen (田中香泉) gefertigte Kyo-yaki yuteki tenmoku chawan , die die anhaltende Anziehungskraft dieser wunderschönen Teeschalen demonstrieren.

Seji (Seladon) - 青磨

Seladon , oft auch als Grünware bezeichnet, umfasst hochgebranntes Steingut oder Porzellan, das in einem durchscheinenden, blass bläulich-grünen Farbton mit dezenter Haarrissbildung glasiert ist. Die Ursprünge von Seladon gehen auf die Shang-Dynastie in China zurück, aber seine Popularität blühte während der Song-Dynastie auf, insbesondere durch die Produktion der Longquan-Brennöfen (龍泉, auf Japanisch „ryūsen“ ausgesprochen). Diese Brennöfen produzierten Seladon mit einfachen, eleganten Formen und zarten blaugrünen Tönen, die in Japan sehr geschätzt wurden.

Unter den verschiedenen Seladonsorten, die nach Japan importiert wurden, waren Longquan-Stücke besonders beliebt. Im Gegensatz zu manchen chinesischen Seladonsorten waren die Glasurrisse auf Longquan-Waren subtil, was ihre raffinierte Ästhetik unterstrich.

Eine zentrale Figur der Teezeremonie, Murata Shukō (oder Jukō) (村田珠光), zeigte eine Vorliebe für schlichtere, unvollkommene gelbliche Seladonschalen. Diese wurden als Jukō Celadon bekannt und spiegeln die Wabi-Sabi-Ästhetik wider, die der japanischen Teezeremonie zugrunde liegt.

Ein berühmtes Beispiel für Longquan-Seladon ist Bahōukan (馬蚊絆), ein japanischer Nationalschatz, der für seine zeitlose Schönheit und Handwerkskunst bewundert wird.

Sometsuke - 染付

Sometsuke bezeichnet blau-weißes Porzellan, einen Stil, der durch kobaltblaue Verzierungen unter einer transparenten Glasur gekennzeichnet ist. Diese Technik wurde im 13. Jahrhundert in der Porzellanproduktion in Jingdezhen populär und verbreitete sich schließlich in ganz Asien. In Japan wird Sometsuke insbesondere mit Arita-Yaki-Porzellan in Verbindung gebracht.

Während blau-weißes Geschirr während der Ming-Dynastie im China ungemein beliebt war, wurde es in Japan zum Teegenuss weniger geschätzt, da dort die älteren Stile Tenmoku und Seladon höheres Ansehen genossen.

Ein außergewöhnliches Beispiel ist die Kimiidera Chawan (緋三井寺茶碗), eine Reisschale aus der Ming-Dynastie aus dem 15. Jahrhundert, die später vom berühmten Teemeister Sen no Rikyū als Chawan umfunktioniert wurde. Dies dürfte die erste dokumentierte Verwendung einer Sometsuke-Schale als Teegefäß in Japan gewesen sein.

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